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310 JAVA. Praktische Winke.

Reiseausrüstung wie in Britisch-Indien. Doch sind die
Holländer weit zwangloser als die Engländer. Herren erscheinen
auch an der Abendtafel im weißen Jacket. Unbedingt notwendig,
sogar im Hochland, ist der Tropenhelm. Anderseits sind aber auch
Regenschirm und Regenmantel nicht zu entbehren. Zu Ausflügen
in das vulkanische Gebirge bedarf man starken Schuhzeugs. Ein
eigenes Moskitonetz kann angenehm sein; allenfalls genügen Sicher-
heitsnadeln
zum Zustecken von Löchern in den Netzen der Hotel-
betten
. Europäisch sprechende Reisediener sind selten und teuer
(-3 fl. der Tag nebst Fahrkosten), übrigens auf den üblichen
Routen auch unnötig. Einfache Boys zur persönlichen Bedienung
kosten kaum die Hälfte, sind aber ebenfalls entbehrlich. Beide
erhält man durch Vermittelung des Hotel-Mandurs (s. unten) oder
durch das Turistenbureau in Batavia (S. 312).

Die Gasthäuser sind nach tropischen Begriffen in den größeren
Fremdenorten gut und sauber, in den kleineren ausreichend. Sie
werden, abgesehen von den allerersten Häusern, gewöhnlich von
einem eingeborenen, oft nur malayisch sprechenden Oberkellner
oder Mandur geleitet, der auch die Beförderung des Gepäcks vom
und zum Dampfschiff und Bahnhof besorgt. Vorausbestellung
mittels Postkarte oder Telegramms ist stets ratsam. Man zahlt einen
Tagespreis. In den Morgenstunden 6-8 Uhr bringt der Zimmerboy
den Koffie (d. h. einen starken kalten Kaffeeextrakt und warme
Milch dazu; auf Wunsch auch Tee). Zwischen 7 und 9 Uhr erhält
man als Ontbijt (Frühstück) Eier und kaltes Fleisch. Zwischen
1 und 2 Uhr findet die Reistafel (Rijsttafel) statt: gekochter Reis
(holl. rijst) mit Curry und einer Fülle anderer pikanter Zutaten,
sowie Beefsteak mit Salat. Zur Hauptmahlzeit nach europäischer
Art (Dinner), 8 Uhr abends, pflegt man sich pünktlich einzustellen.
Versäumte Mahlzeiten werden nicht leicht abgerechnet. Bedienung
ausschließlich durch Eingeborene. Die Wäsche der Unterkleider
vermittelt der Mandur (5-10 cts. das Stück). Die von der Re-
gierung
für ihre Beamten in abgelegenen Gegenden eingerichteten
Unterkunftshäuser oder Pasanggrahans, auf die man bei Aus-
flügen
gelegentlich angewiesen ist, entsprechen den indischen Dâk
Bungalows (S. XXIV), dürfen aber in der Regel nur mit besonderer
Erlaubnis benutzt werden.

Sprache. Amts- und Verkehrssprache der ansässigen Euro-
päer
ist das Holländische, doch ist die Kenntnis des Deutschen und
Französischen, wie auch des Englischen bei den gebildeten Hollän-
dern
allgemein verbreitet. Malayische Ausdrücke s. S. 341.

Die holländische Schreibweise der Ortsnamen ist von uns in
Text und Karten beibehalten. Die Aussprache entspricht mit wenigen Aus-
nahmen
der deutschen. Zu beachten ist hauptsächlich folgendes: eu lautet
wie unser ö; ij wie ëi; ie wie im Deutschen (langes i); oe entspricht genau
unserm u; ou unserm au; u wird ü ausgesprochen; s ist stets scharf; v
lautet wie im deutschen[Deutschen] Vater; z entspricht unserm sanften s in Rose.

Literatur s. S. LXXIV.